The Vanishing of Ethan Carter
The Vanishing of Ethan Carter

The Vanishing of Ethan Carter

The Vanishing of Ethan Carter ist nicht mein erster Walking Simulator, und als solcher betrachte ich es, hauptsächlich weil man die meiste Zeit durch die, aus meiner Sicht, wirklich ansehnliche Umgebung läuft und mehr oder weniger zufällig auf die Plot-Punkte stößt. Die Erfahrung des Durchstreifens dieser Umgebung ist auf Grund seiner guten grafischen Präsentation, aus meiner Sicht, sehr intensiv und jeder Schritt kann neue Nuancen und versteckte Details enthüllen. Doch nicht nur grafisch macht der Titel eine gute Figur, denn auch das Sounddesign fand ich sehr gut.

In der Rolle eines Detektivs hat man einen Brief vom verschwundenen Ethan Carter erhalten und begibt sich nun auf die Suche nach ihm. Warum ein Detektiv nach einem Jungen suchen würde, wird am Anfang nicht befriedigend erklärt, aber das soll erst einmal nicht stören und vielleicht liegt der Reiz gerade darin, sich in ein Mysterium zu vertiefen, ohne völlig zu verstehen, warum es überhaupt gelöst werden sollte.

Solche Aussichten, kann man immer wieder erleben

Die erste Begegnung mit der Spielmechanik hatte ich recht früh, da ich mich überall umgesehen habe, wozu die ganze Umgebung einfach einlädt. Trotzdem brauchte ich erst ein Video, um zu begreifen, dass es mehr gibt als das, was ich bis dahin gesehen habe. Man kann nämlich durch das ganze Spiel bis zum Ende laufen und nichts gemacht haben. Nur wird man dann auch nicht auflösen, was wirklich passiert ist. Das ist allerdings nicht weiter tragisch, denn man kann von dort nochmals alle plotrelevanten Orte per Schnellreise erneut aufsuchen. Dadurch kann man sich also erstmal gemütlich umschauen und später versuchen die Rätsel zu lösen.

Mir ist das allerdings erst auf der Hälfte der Strecke aufgefallen, da ich eines der Rätsel komplettiert hatte, also bin ich den ganzen Weg bis zur ersten Leiche, die man im Spiel findet, zurückgelaufen und habe dort dann erst herausgefunden, was mit dieser passiert ist. Hier muss ich den Designern dann auch leider vorwerfen, dass sie am Anfang nicht ein kleines Rätsel eingebaut haben, welches die eigentliche Mechanik erklärt. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies zu frustrierten Spieler:innen führen könnte. Das Ganze macht man dann noch vier weitere Male und darf zusätzlich noch fünf kleine Mysterien erleben und lösen. Wenn man die Mechanik dahinter verstanden hat, ist es, als würde man die Fäden eines komplexen Gewebes Stück für Stück entwirren, um das Gesamtbild zu verstehen.

Obwohl man einiges geboten bekommt, ist The Vanishing of Ethan Carter ein sehr kurzes Spiel. Ich habe nicht einmal vier Stunden gebraucht, obwohl ich noch einmal zurück musste. Die Auflösung des Plots ist, wenn ich es richtig verstanden habe, einfach nur tragisch. Jedoch muss ich sagen, dass ich wirklich froh bin, dieses kleine Spiel gespielt zu haben. Allerdings muss ich auch gestehen, dass es nicht viel länger hätte sein dürfen, denn das ganze Mysterium und auch die Intensivität des Endes kommen durch die Länge des Spiels zustande und würden verpuffen, müsste man länger in der Welt verbleiben.

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