Am Anfang war ich gespannt, was mich erwarten würde. Das war jedoch immer so bei neuen Spielen. Die Stimmung, die erzeugt wird, fand ich äußerst fesselnd und beeindruckend. Es gelang den Entwicklern, eine Atmosphäre zu schaffen, die mich von Anfang an gefesselt hat. Was leider gegen meine Fähigkeiten spricht, ist, dass ich gleich im Prolog ein paar Mal krepiert bin, weil ich nicht wusste, wo ich lang sollte. Diese Wegfindungsprobleme hatte ich im späteren Spielverlauf noch ein paar weitere Male, jeoch wurde ich dadurch nicht lange aufgehalten.
Auf dem Weg zurück zur Polis, denn natürlich wird man irgendwo anders hin entführt und kann dann doch fliehen, wurde eine Fülle von aufregenden und abwechslungsreichen Herausforderungen geboten. Man bewegt sich durch alte Tunnel der Metro, durch vergessene Höhlen, erkundet erneut die gefährliche Oberfläche in Moskau (hier haben mich die mutierten Hunde genervt) und erlebt sogar einen faszinierenden Bewusstseinstrip (danke Khan dafür). Die Entwickler haben wirklich eine vielfältige und beeindruckende Spielwelt geschaffen, die immer wieder neue Überraschungen bereithält. Es gab nie einen langweiligen Moment, allerdings hatte ich ein paar Situationen, die ich frustrierend fand.
Leider schafft es jedoch auch Metro Last Light nicht, mich durchweg zu begeistern. Nach ungefähr zwei Dritteln des Spiels überlegte ich ernsthaft, es zur Seite zu legen. Es gab Momente, in denen ich das Gefühl hatte, dass die Motivation nachließ. Aber ich wollte wissen, wie die Geschichte endet, also recherchierte ich erst einmal, wie viel Spielzeit mir noch bevorstand. Nachdem ich mir einen Überblick verschafft hatte, entschied ich mich dafür, das letzte Drittel des Spiels doch noch zu spielen. Ich muss den Entwicklern zugutehalten, dass Metro Last Light ein qualitativ hochwertiges Spiel ist. Obwohl ich nicht unbedingt ein großer Fan von Shootern bin, spricht es doch für die Qualität des Spiels, dass ich es letztendlich bis zum Ende durchgespielt habe. Es hat definitiv seine Stärken.

Aufgrund des Moralsystems, von dem ich erst viel zu spät erfahren habe, hatte ich leider nur das schlechte Ende erlebt. Dieses Ende ergab jedoch keinen Sinn im Zusammenhang mit dem Nachfolger. Um zumindest das gute Ende zu sehen, habe ich es mir dann auf YouTube angesehen, da ich Metro Last Light nicht noch einmal spielen wollte. Ich finde es bedauerlich, dass das Spiel mich nicht ausreichend über das Moralsystem informiert hat, um das bessere Enden zu erreichen. Es wäre schön gewesen, die volle Erfahrung zu bekommen, aber auch des schlechte Ende belohnt einen für das Durchspielen. Grafisch wie auch vom ganzen Sounddesign hat mir Metro Last Light gefallen, allerdings fand ich die Gesichter der NPCs etwas steif.