Ich finde die Zeitepoche vor und während des ersten Weltkriegs geschichtlich recht interessant, weshalb ich mir Valiant Hearts schon vor einer Weile gekauft habe. Des Weiteren fand ich den Grafikstil, der einem Trickfilm gleicht, sehr ansprechend und auch sehr gelungen. Das hat sich nach dem Spielen auch nicht geändert. Die Geschichte, die ich erleben durfte, ist in der Zeit von 1914 bis 1917 angesiedelt und dreht sich um fünf Charaktere (eigentlich sogar sechs, da noch ein Kriegshund mit in der Geschichte vorhanden ist), von denen vier spielbar sind, und ihrer schicksalhaften Verknüpfung.
Vom Spielprinzip ist Valiant Hearts ein 2D-Adventure mit Rätsel-, Geschicklichkeits- und Quicktime-Einlagen. Die meisten Rätseln bewegten sich, für mich, auf einem recht einfachen Niveau. Nur bei ein paar brauchte ich etwas länger, um diese zu lösen. Allerdings bin ich auch, was Rätsel und Adventure-Spiele angeht, ein absoluter Anfänger. Die Geschicklichkeits- und Quicktime-Einlagen hätten meiner Meinung nach nicht sein müssen. Doch während die Geschicklichkeits-Einlagen für mich noch in Ordnung gingen, da sie gut in das Spielgeschehen eingebunden sind und auch nachvollziehbar waren, haben mich die Quicktime-Einlagen genervt. Zum einen liegt es daran, dass es bei den Quicktime-Einlagen für mich nicht klar war, wann genau ich den entsprechenden Knopf drücken sollte und zum Anderen waren es dann auch immer mehrere hintereinander.
Die Geschichte dagegen hat mir gefallen, da diese aus meiner Sicht gut erzählt wird, nie kitschig wirkt und auch die Schrecken, die der erste Weltkrieg mit sich gebracht hat, aufzeigt. Nur leider tappt die Geschichte in die Klischee-Falle. Allerdings kann ich nicht sagen, ob das beabsichtig war oder nicht, da die Klischees auf Seiten der Deutschen und auch der Franzosen vorhanden sind. Was ich auch gut fand, sind die ganzen kleinen Hintergrundinfos, die man sich abrufen kann. Da waren doch tatsächlich Dinge dabei, die ich nicht wusste. Auch das Ende nimmt Bezug auf einen mir bis dato unbekannten Fakt und ich hatte einen Klos im Hals. Das hat bisher nur ein Spiel bei mir geschafft.

Leider muss ich für mich eingestehen, dass ich mehr erwartet habe. Obwohl mich das Ende berührt hat, finde ich, dass der wirkliche Schrecken des ersten Weltkrieges zu kurz gekommen ist. Auch die eigentliche Spielmechanik konnte mich nicht wirklich überzeugen. Da Valiant Hearts jedoch recht kurz ist, bereue ich den kauf nicht.