Nach langer Zeit bin ich dazu gekommen ein Spiel aus meiner Bibliothek durchzuspielen. An Wolfenstein – The New Order bin recht unvoreingenommen rangegangen. Klar ich wusste, es ist ein First-Person-Shooter in einer alternativen Zeitlinie, in der der Faschismus den zweiten Weltkrieg dominiert und dann sogar gewonnen hat. Mehr jedoch nicht. Da das Spiel ein Geschenk war, dachte ich mir also warum nicht.
Der Einstieg ins Spiel ist aus meiner Sicht schon ein Kracher, denn zu erleben, wie der Angriff aus einem Flugzeug beginnt und was dann alles schiefgehen kann, war für mich wirklich interessant. Das erste Kapitel ist auch ein kleines Tutorial und auch eigentlich nur der Prolog, der es jedoch auch in sich hat, da man eine echt miese Entscheidung treffen muss, die eine kleine Auswirkung auf den Spielverlauf hat, es jedoch nicht rechtfertigt, das Ganze noch einmal durchzuspielen.
Wie für einen First-Person-Shooter üblich, wird man als Spieler in unterschiedlichen Level geworfen und darf diese dann recht gradlinig durchlaufen und dem Feindgesindel mit unterschiedlichen Waffen von dem einfachen Messer über Pistole, Sturmgewehr und Laserkraftwerk erklären, dass es ein Fehler war sich dem Helden in den Weg zustellen. Leider gibt es keine große Auswahl an Feinde, was mich persönlich jedoch nicht gestört hat. In den Leveln gibt es auch einige Sammelgegenstände, die für Leute interesant sind, die immer alles finden wollen, mir waren sie aber echt egal. Ich habe Sammelgegenstände mitgenommen, die auf dem Weg lagen, habe diese aber nicht explizit gesucht. Obwohl es keine wirklichen Außenbereiche gibt, empfand ich die Level als abwechslungsreich genug, dass von dieser Seite keine Langeweile aufkommen konnte. Aufgelockert wurde der Befreiungskampf immer wieder von ruhigen Phasen, in denen die Geschichte vorangetrieben wird oder auch die Missionen erklärt werden.

Ich habe Wolfenstein – The New Order auf dem normalen Schwierigkeitsgrad gespielt und hatte eigentlich nie Probleme mit Munition, Gesundheit oder Panzerung. Allerdings gab es ein paar Stellen die ich als nicht ganz optimal gelöst empfand und ich dadurch mehrere Anläufe gebraucht habe. Das ist umso bedauerlicher, da der Rest dann doch schon fast zu einfach war. Das mag auch daran liegen, dass das Schleichen und der dann folgende tödlich Angriff einiges erleichtert. Und wenn man dann noch mit einem Messerwurf die Gegner ausschalten kann, kann man doch gut Munition sparen. Am Ende, so ab Kapitel 14, stellte sich bei mir eine Ermattung ein, da man doch schlussendlich immer nur das gleich macht.
Da hilft es auch nicht, dass es kleine rollenspielartige Verbesserung für den Charakter gibt, da man diese nur freischaltet, wenn man vorher Bedingungen erfüllt, wie zum Beispiel töte heimlich mit einem Messer fünfmal. Diese Verbesserungen kamen also bei mir zufällig zu stande und ich hatte dadurch auch nur ein paar freigeschaltet. Ob mir diese geholfen haben kann ich nicht sagen und sie hätten auch nicht die Ermüdungserscheinung verhindern können, da das Genre nicht zu meinen Favoriten gehört. Allerdings war das Spiel nach 16 Kapiteln zu Ende und daher kann ich sagen, dass ich mit Wolfenstein – The New Order meinen Spaß hatte. Das mag auch mit der noch immer, aus meiner Sicht, recht ansehnlichen Grafik, dem Soundtrack und der allgemeinen Sounkulisse zu tun haben. Des Weiteren war das Trefferfeedback im allgemeinen immer nachvollziehbar. Den Nachfolger würde ich mir allerdings nicht kaufen.